Igor Kršinar
07. Mai. 2023 6.00
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| Aktualisiert: 7:11 / 07.5.2023
Laut der kroatischen Polit-Wochenzeitung Globus wird auch ihr Ministerpräsident Andrej Plenković unter den Kandidaten für das Amt des Nato-Generalsekretärs genannt, der zu den fünf Auserwählten für hohe Ämter in der EU gehören soll.
Der bisherige mehrfach verlängerte Nato-Chef Jens Stoltenberg verabschiedet sich endgültig, sein Nachfolger soll bis zum Sommer gewählt werden. Am häufigsten wird der niederländische Premierminister Marko Rutte erwähnt, während die schwedischen Medien auch den kroatischen Premierminister Andrej Plenković erwähnten.
Auch die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas, der rumänische Präsident Klaus Iohannis und die in anderthalb Jahren auslaufende EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die zuvor deutsche Verteidigungsministerin war, sollen in der Auswahl stehen.
Der Kommandant der NATO-Streitkräfte ist immer ein amerikanischer Offizier, und der Generalsekretär kommt immer von einem europäischen Mitglied, normalerweise Premierminister, Außen- oder Verteidigungsminister. Stoltenberg war norwegischer Premierminister, ebenso sein Vorgänger Anders Fogh Rassmusen, dänischer Premierminister, Javier Solana, spanischer Außenminister, Jaap de Hoop Scheffer, niederländischer Außenminister, und Lord George Robertson, britischer Verteidigungsminister.
Die Nato hat 31 Mitglieder, und bei der Wahl des Generalsekretärs wird das Gleichgewicht zwischen Nord und Süd sowie Ost und West berücksichtigt. In den letzten Jahren wurde gemunkelt, dass der neue Generalsekretär der Nato aus Osteuropa kommen soll, weil er das noch nie war. Bis vor kurzem waren alle diejenigen ausgeschlossen, die aus Ländern kamen, die Russland nahe stehen oder zu antirussisch eingestellt sind, aber nach der russischen Aggression gegen die Ukraine wurde auch diese Beschränkung aufgehoben.
Der Kandidat muss außerdem über nachgewiesene politische Erfahrung unter europäischen Politikern, Integrität und Akzeptanz für alle verfügen. Auch für die Türkei, die den dänischen Ministerpräsidenten 2009 wegen Karikaturen in Dänemark, die den Propheten Mohammed beleidigten, lange blockierte.
Deshalb wird Plenković auch als geeigneter Kandidat für hohe Ämter in der EU genannt: Er ist seit sieben Jahren Ministerpräsident, verfügt über langjährige Erfahrung in der Diplomatie und im Europaparlament, Verhandlungsgeschick und spricht mehrere Fremdsprachen, Englischkenntnisse und Französisch ist obligatorisch.
Wenn er es nicht an die Spitze der Nato schafft, könnte er als EU-Ratspräsident oder Hochkommissar für auswärtige Angelegenheiten kandidieren, aber diese beiden Positionen sind Liberalen oder Sozialisten vorbehalten, wenn die Führung der Europäischen Kommission an die europäischen Völker zurückgeht Party.
Auch die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola, der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und der in den USA geborene Lette Arturs Krišjanis Karinš werden als Kandidaten für hohe Ämter in Brüssel genannt. Alle kommen auch aus der Europäischen Volkspartei, die wohl auch nach den nächsten Wahlen die stärkste Fraktion im Europaparlament sein wird.
Unter den Namen für hohe Ämter sind keine Slowenen, was allein schon zeigt, wie sehr unsere Politiker in EU und Nato geschätzt werden. All das beobachten Janez Janša und Borut Pahor aus der Ferne, die anderen aus noch weiter Entfernung. Nun, wir können froh sein, wenn einer der hohen Plätze zumindest mit dem Ministerpräsidenten eines Nachbarlandes besetzt ist, denn der spricht unter anderem auch Slowenisch.
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