In der zweitgrößten Stadt Thessaloniki versammelten sich 15.000 Demonstranten.
Die Demonstrationen finden zeitgleich mit einem 24-stündigen Streik griechischer Beamter statt, denen sich heute Ärzte, Lehrer und Verkehrsunternehmen aus Protest gegen das tragische Zugunglück angeschlossen haben.
Unter den Streikenden sind auch Beschäftigte auf Schiffen und Eisenbahnen und Busfahrer sowie der gesamte öffentliche Dienst, wodurch das Land fast streikt vollständig gelähmt, berichtet die Deutsche Nachrichtenagentur DPA.
Streiks finden in 76 griechischen Städten statt. Vor allem in Großstädten wie Athen und Thessaloniki herrschen heute chaotische Verkehrsverhältnisse, da Bus- und Straßenbahnverbindungen sowie die U-Bahn betroffen sind. Fähren blieben in Häfen und ließen viele Inseln vom Festland abgeschnitten zurück.
Die wichtigsten Gewerkschaften des Landes haben zum Streik aufgerufen. Sie kritisierten damit die Privatisierungspolitik der Regierung aufgrund des katastrophalen Eisenbahnunglücks. Auch die Gewerkschaften fordern eine umfassende Untersuchung des Unfalls.
Studenten besetzten jedoch Universitäten im ganzen Land, um Gerechtigkeit für die Opfer des Unfalls zu fordern, was sie auch taten viele warf der konservativen Regierung vor, das Schienennetz des Landes zu vernachlässigen.
An der Fassade des Rektorats der Athener Universität wurden riesige Transparente mit den Worten „Wir werden euch stürzen“ und „Mörder“ aufgehängt, berichtet die spanische Presseagentur EFE.
57 Menschen starben bei dem Unfall
Das Unglück ereignete sich am vergangenen Dienstag, als kurz vor Mitternacht ein Personenzug mit 352 Menschen auf dem Weg von Thessaloniki nach Athen mit einem entgegenkommenden Güterzug auf demselben Gleis der ansonsten zweigleisigen Strecke zusammenstieß. 57 Menschen starben, darunter viele junge Menschen.
Der Unfall löste eine weit verbreitete öffentliche Empörung über den schlechten Zustand des griechischen Schienennetzes aus, das laut streikenden Arbeitern für jahrelange Vernachlässigung, zu geringe Investitionen und zu wenig Personal verantwortlich ist, alles das Ergebnis der jahrelangen Wirtschaftskrise Griechenlands.
„Unternehmer. Professioneller Bacon-Enthusiast. Fällt oft hin. Extrem introvertiert. Analytiker. Denker.“