Kajak-Weltmeister Anton Prijon ist gestorben

Ljubljana – Der Kajak-Weltmeister und international renommierte Bootsbauer ist im Alter von 87 Jahren gestorben Anton Prijon. Er wurde in Gorica geboren und verbrachte seine Kindheit am Fluss Soča. Bereits als Teenager entwarf und baute er in der Tischlerei seines Vaters ein Boot, mit dem er seinen ersten Wildwasserkajak-Wettbewerb gewann. Er gehörte auch zu den ersten, die die Soča von Bovec nach Solkan ruderten. 1958 wurde er Deutscher Meister und ein Jahr später verzeichnete er mit einer Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft in Treignac einen Karriereerfolg. Er besiegte die Konkurrenz – unter deutscher Flagge – in der Abfahrt auf wilden Gewässern. Er gründete eine Familie in Deutschland und gründete 1962 mit seiner Frau Lotte in Rosenheim das Unternehmen Prijon.

Er gründete zunächst eine eigene Tischlerei und fertigte Ruder, dann Boote und galt als einer der Visionäre. Er steuerte viele Verbesserungen und Patente bei, beispielsweise ist seine Erfindung eine Maschine zur Herstellung extrem harter Boote aus Polyestermasse. Zu seinen Pionierleistungen zählen Slalom- und Wildwasser-Rafting-Boote (er dominierte die Olympischen Spiele 1972) sowie Boote für extremes Kajakfahren, Seekajakfahren und Freizeit-Wildwasser-Rafting. Auch in Slowenien investierte er viel, indem er eine Fabrik in Klavže und ein Kajakzentrum mit Geschäft in Čezsoča baute.

Im Jahr 2007 fand er einen Platz im Tempel der Kajak-Legenden, außerdem war er Ehrenbürger von Bovec. Die Beerdigung findet am kommenden Donnerstag um 11 Uhr in Rosenheim statt. „Zu dem Verlust sprechen wir den Angehörigen und Freunden unser aufrichtiges Beileid aus“, schrieb der Kajakverband Sloweniens.

Hildebrand Geissler

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