Sie werden alles überprüfen, vom Rekruten bis zum General

Berlin – Nach der Entdeckung eines rechtsextremen Offiziers wurden zwei weitere Offiziere ähnlicher Ausrichtung in der Bundeswehr festgenommen, was zur Definition einer Terrorzelle reicht. Die Affäre erreichte auch den Verteidigungsminister Ursula von der Leyendie sich am Mittwoch vor dem zuständigen Bundestagsausschuss verteidigen musste.

Es ist nun klar, warum die deutsche Verteidigungsministerin zu Beginn der Affäre ihre Armee mit so harten Worten angriff, obwohl sie damit viele ehrliche Soldaten und Offiziere verärgerte. Die Affäre mit dem rechtsextremen Offizier Francom A., der sich als syrischer Flüchtling ausgab und in seiner Freizeit Terroranschläge plante, verbreitet sich, und wenn sie sich nicht selbst beschuldigen würde, würden es andere tun. Im zuständigen Bundestagsausschuss ist dies bereits geschehen, einen Rücktritt des Ministers fordert die Opposition aber vorerst nicht.

Die deutsche Politik und Öffentlichkeit wollen zunächst alle Dimensionen des Skandals kennen. Es ist bekannt, dass der 28-jährige Leutnant, der in der deutsch-französischen Brigade stationiert war, bereits während seines Studiums verdächtigt wurde, rechtsextremen Überzeugungen anzuhängen, die in der Bundeswehr verboten sind. In seiner ersten Masterarbeit an der französischen Militärakademie Saint-Cyr warnte er vor Rassenmischung, setzte die Gleichberechtigung der Frau mit der Schwächung der Nation gleich und bezeichnete Einwanderung unter Berufung auf sehr kontroverse Quellen als Völkermord an den westeuropäischen Nationen.

Offenbarung in einer Wiener Toilette

Der französische Leiter der Militärakademie erlaubte Franco A. nicht, den Auftrag mündlich zu verteidigen, und die deutschen Kommandeure glaubten seiner Entschuldigung, er habe unter Zeitdruck geschrieben. Franco A. konnte seine Militärkarriere ungestört fortsetzen, gleichzeitig begann er sich als Flüchtling auszugeben und als solcher Terroranschläge zu planen, die dann Neuankömmlingen zugeschrieben wurden. Er wurde entdeckt, als er zur Toilette des Wiener Flughafens ging, um die dort versteckte Waffe zu holen.

Nun wurden zwei weitere Mitarbeiter des Angeklagten festgenommen, was für eine Terrorzelle in der Bundeswehr ausreichen könnte, und es ist ungewiss, wer zur Verantwortung gezogen wird. Die Verteidigungsministerin griff diejenigen scharf an, die von diesen Ausschreitungen hätten wissen und handeln müssen, als die Affäre aufkam, und viele Kritiker wiesen darauf hin, dass sie selbst seit fast vier Jahren an der Spitze der Bundeswehr stehe. Entweder stieß sie an die Grenzen ihrer Fähigkeiten, oder die erfahrene Politikerin erkannte, wie pervers manche Dinge in der Bundeswehr waren. Ursula von der Leyen hat bereits versucht, gegen teure und schlecht durchgeführte Waffenprojekte wie die Euro-Hawk-Drohnen vorzugehen, doch die Fehler häuften sich. Erschwerend kommt hinzu, dass in deutschen Kasernen mehrere weitere Skandale mit sexuellen Übergriffen und erniedrigender Behandlung ausgebrochen sind und der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, die angebliche Unterwanderung von Rechtsextremisten ist.

Für mehr politische Bildung der Soldaten

Nach den ersten Vorwürfen entschuldigte sich der Minister bei den Soldaten, die ihre Pflicht ehrlich und mit großer Entsagung erfüllen, doch nun, da die Armee unter die Lupe genommen wird, haben viele Angst vor neuen unangenehmen Entdeckungen. Einige Kommentatoren sind davon überzeugt, dass die Abschaffung der Wehrpflicht ebenfalls zu den oben genannten Problemen beigetragen hat, da sie glauben, dass die Berufsarmee Menschen mit kontroversen ideologischen und persönlichen Überzeugungen anzieht. Und tatsächlich wird nun aus seiner Heimatstadt Offenbach berichtet, dass Franco A. schon in jungen Jahren Soldat werden wollte. Diesen Berichten zufolge hasste er auch zunehmend Ausländer und Linke, obwohl sein Vater Italiener war.

Wenn es mehr solcher Fälle gibt, müssen die Deutschen möglicherweise über die Struktur ihrer Armee nachdenken. Die „Friedensdividende“ nach dem Kalten Krieg bringt seit einem Vierteljahrhundert finanzielle und andere Rückgänge mit sich, und die Bundeswehr, die 1990 fast eine halbe Million aktive Soldaten zählte, zählt heute weniger als zweihunderttausend. Aufgrund des aggressiven Verhaltens einiger europäischer Nachbarn, Krisen an allen Ecken und den Forderungen des amerikanischen Präsidenten Donald Trump Jetzt plant man auch in Deutschland, die Armee wieder zu verstärken, muss aber aufpassen, dass die Zahl der Soldaten mit zweifelhaftem Glauben nicht zunimmt.

Von der Leyen kündigt nun mehr politische Bildung für Soldaten und eine schnelle und wirksame Registrierung der Rechtsextremen unter ihnen an. Der Verteidigungsminister wird auch den MAD-Militärdienst stärken, der sich um solche Fälle kümmern soll.

Aber der Schatten bleibt und wird nicht verschwinden, bis die Angelegenheit vollständig aufgeklärt ist und alle, die ihren Ruf schädigen, aus der deutschen Armee entfernt werden. Ursula von der Leyen, die als rechte Hand der Kanzlerin gilt, muss nun auch für sie kämpfen Angela Merkel und kontrollierte souverän mehrere Ministerien ihrer Regierungen. Der Kampf mit Skandalen in der Verteidigung wird wohl auch über ihre weitere politische Karriere entscheiden.

Almeric Warner

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