Tesla eröffnete mit großem Tamtam die erste Fabrik in Europa

Der amerikanische Hersteller von Elektrofahrzeugen Tesla hat heute mit großem Tamtam seine Produktionsstätte in Grünheide bei Berlin eröffnet. Es ist die größte Industrieinvestition in Ostdeutschland seit der Vereinigung der beiden Deutschlands, die 12.000 Vollarbeitsplätze bringen wird. Nicht selten war daher auch die Bundeskanzlerin bei der Eröffnung anwesend Olaf Scholz und Minister für Wirtschaft und Klimapolitik Robert Habeckder betonte, dass die Investition der Strategie seines Ministeriums zur Elektrifizierung der deutschen Fahrzeugflotte entspreche.

Minister Habeck, der in arabischen Ländern nach Öl und Gas suchte, um russische Energiequellen zu ersetzen, sieht in Teslas Investition eine große Chance für ganz Deutschland. Nach Angaben des Ministers hat Tesla moderne E-Mobilitätstechnologie nach Deutschland gebracht, für die es keine öffentlichen Subventionen erhalten hat, erwartet aber, dass Deutschland zum Leitmarkt für Elektrofahrzeuge wird. Da dies auch der Plan des Ministeriums ist, ist dies nicht zu befürchten. Auch die Bundesregierung fördert den Kauf von Elektrofahrzeugen kräftig – Käufer von Elektrofahrzeugen erhalten in diesem Jahr Zuschüsse von bis zu 9.000 Euro. Chief Executive Officer und Miteigentümer von Tesla Motors Elon Musk heute übergab er persönlich die in Brandenburg vom Band gelaufenen Fahrzeuge an die ersten dreißig Käufer.

Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck bei einer Presseerklärung zur Eröffnung der Tesla-Fabrik. FOTO: Lisi Niesner/REUTERS

Präsident der Brandenburgischen Regierung Dietmar Woidkeder ebenfalls an der Zeremonie teilnahm, spricht mit dem öffentlich-rechtlichen Radio Deutschlandfunk betonte, dass Ostdeutschland vor allem aufgrund des höheren Anteils erneuerbarer Energiequellen an der Stromerzeugung als Westdeutschland für Investitionen interessant sei. „Viele Unternehmen verfolgen auch Klimaziele, und Tesla in Grünheide produziert zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien“, sagte Woidke und fügte hinzu, dass sie auch wegen der großen Flächen attraktiv seien. „Die DDR befindet sich in einer sehr guten Entwicklungsphase, dafür war es nach 30 Jahren wirklich an der Zeit“, urteilte Woidke. Ähnlich beurteilte Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Eröffnung: „Die DDR ist technologisch vorne mit dabei.“

Woidke erwartet den Aufstieg des Ostens

Bei Vollauslastung wird Tesla jährlich eine halbe Million Fahrzeuge produzieren, also einige Zehntausend Fahrzeuge weniger, als Volkswagen jährlich in Wolfsburg produzieren kann, und rund 12.000 Mitarbeiter beschäftigen. Musk betonte, er sei fest davon überzeugt, dass mit Hilfe von Wind- und Sonnenenergie sowie Batterien zur Stromspeicherung die Welt komplett auf erneuerbare Energiequellen umgebaut und damit eine energienachhaltige Zukunft gesichert werden könne. Bundeskanzler Scholz versprach. Möge seine Regierung alle notwendigen Rechtsvorschriften vorbereiten, um die Umstellung auf grüne Energie in diesem Jahr zu beschleunigen. Brandenburgs Ministerpräsident Woidke erwartet, dass Brandenburg künftig zu einem der wichtigsten Standorte der Automobilindustrie wird, da Tesla viele neue Zulieferer anziehen wird.

Elon Musk, CEO von Tesla Motors, ist fest davon überzeugt, dass nachhaltige Energie mit Wind- und Solarenergie und Batterien möglich ist.  FOTO: Patrick Pleul/REUTERS

Elon Musk, CEO von Tesla Motors, ist fest davon überzeugt, dass nachhaltige Energie mit Wind- und Solarenergie und Batterien möglich ist. FOTO: Patrick Pleul/REUTERS

Die Eröffnung der Gigafactory, die flächenmäßig die drittgrößte in Deutschland, ansonsten aber die erste Tesla-Fabrik auf europäischem Boden sein wird, wurde auch von kleineren Protesten begleitet. Die Fabrik befindet sich in einem Gebiet, das die umliegenden Anwohner, einschließlich Berlin, mit Trinkwasser versorgt. Gegner der Investition befürchten, dass die Fabrik mit ihrem hohen Wasserverbrauch die Trinkwasserversorgung gefährdet. Woidke weist dies zurück und erklärt, dass das Gericht auch dazu geurteilt und keine Unregelmäßigkeiten oder Gefährdungen der Wasserversorgung durch das Unternehmen festgestellt habe. Aber in Berlin und Umgebung werde man durch die Zuwanderung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sicherlich zusätzliche Wasserquellen bereitstellen müssen, da der Verbrauch durch die Zuwanderung steige, erklärte Woidke. Tesla wird jährlich rund 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser benötigen, wofür die vorhandenen Wasserquellen ausreichen sollten. Zum Vergleich: Berlin verbraucht jährlich über 220 Millionen Kubikmeter Trinkwasser, Tendenz steigend.

Hildebrand Geissler

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