Was kann Sloweniens dritter Gegner bei der WM in Riga tun?

Seien Sie vorsichtig, Norwegen ist eine respektable Mannschaft, mit der die Lynx heute bei der Weltmeisterschaft nur schwer zurechtkommen werden

Leider endet es wie bei den Olympischen Spielen 2018 immer mit Norwegen: Jan Urbas liegt zerquetscht am Boden und die Nordländer sind alle glücklich.

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Auf der Suche nach Punkten, um in der Weltelite zu bleiben, müssen unsere Eishockeyspieler ein Opfer finden, das sie in Riga in der Rangliste der Gruppe B auf dem letzten Platz hinter sich lassen wollen. Wenn man die Wahlmöglichkeit bedenkt, die ihnen bleibt: Tschechien, die Slowakei, Lettland, Kasachstan … scheint der heutige Rivale Norwegen für die Rolle des Opfers am besten geeignet zu sein. Sogar Trainer Matjaž Kopitar ist klar – wenn überhaupt, dann muss sie gefeuert werden. Aber Theorie ist eine Sache, Hockeypraxis eine andere.

Zugegebenermaßen sind die Norweger keine skandinavische Supermacht, auch wenn es manchen vielleicht so vorkommt, als seien sie im Norden wie geschaffen für den Eishockeysport. Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen sie, echtes Hockey zu lernen. Natürlich von den Kanadiern. Bereits 1953 waren sie so mutig, dass sie als erstes westliches Land gegen die Sowjetunion antraten. Doch sie hatten das Pech – oder vielmehr das Glück –, dass nach ihrer Ankunft in Moskau durch Stalins Tod dort alles stehen blieb. Heute? Fußball ist die Sportart Nummer eins in Norwegen, aber das konnte nicht sein, Erling Haaland hat sie endlich an die Spitze gesetzt. Langlaufen, der Nationalsport, liegt hinter ihm. Als nächstes steht Biathlon an. Dann gibt es noch Eishockey, was die Beliebtheit betrifft.

Auch wenn es ihr keine Medaillen einbringt, muss man Norwegen zugute halten, dass es zu einem respektablen ständigen Mitglied der Weltgruppe A geworden ist. Seit 2006 ist sie jedes Mal dabei. Zum Vergleich: Slowenien war in den Jahren 2002 und 2005 in neun Anläufen zweimal in der Elite und gehört zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder zu den Besten. Und als er bei offiziellen Spielen auf Norwegen trifft, endet es schlecht. Letzter mit 4:7 im vorletzten Jahr in der Olympia-Qualifikation. Mit 1:2 bei den Olympischen Spielen 2018. Bei der WM 2017 mit 1:5 und zwei Jahre davor mit 1:3.

Den Luchsen fehlt Anže Kopitar. Glücklicherweise gibt es auf der anderen Seite keinen Stürmer Mats Zuccarello, der mit Minnesota in der ersten Runde der NHL-Playoffs ausschied, wie Kopitar mit Los Angeles. Beide sind 35-jährige Veteranen, denen nach einem Jahr voller Profikämpfe bereits die Gesundheit und Kraft ausgeht. Falls es dich tröstet, denn wir blicken den Norwegern immer wieder in den Rücken: Zuccarello – ja, du hast es erraten, der Typ hat italienische Wurzeln – ist der erste Norweger im Stanley-Cup-Finale. Das war im Jahr 2014, als er noch für die New York Rangers spielte. Und in diesem Finale feuerte ihn Kopitar mit den California Kings ab.

In Riga übernahm der 34-jährige Ken Andre Olimb, der in einer der besseren europäischen Ligen, der deutschen DEL, spielt, das Kapitänsamt Norwegens von seinem Bruder. Nach dem ersten Spiel der Weltmeisterschaft war er furchtbar enttäuscht. Die Norweger hatten gegen Kasachstan einen Vorsprung von zwei Toren, verloren aber im Elfmeterschießen mit 3:4. Die Schweiz besiegte sie mit 3:0, sie besiegten uns mit 7:0, aber dieses Spiel ist unter den Luchsen bereits vergessen. Im möglicherweise schon entscheidenden Duell, das um 15:20 Uhr MEZ beginnt, wollen sie vor allem an die guten Momente der Niederlage gegen Kanada (2:5) anknüpfen.

Christiane Brandt

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