Der Bundestag hat eine Reform der nachrichtendienstlichen Tätigkeit beschlossen

Berlin – Nach mehrjährigen Diskussionen hat der Deutsche Bundestag eine Reform der Geschäftsordnung des Bundesnachrichtendienstes beschlossen. Diese Regeln sollen einerseits die zivile Kontrolle über die Arbeit des Geheimdienstes stärken, zugleich aber auch die Befugnisse des BND zur Ausspionierung ausländischer Staatsbürger und des Auslandes erweitern, heißt es Slowenische Presseagentur.

Es handelt sich um eine umfassende Reform des deutschen Hauptnachrichtendienstes. Dies wurde in der Regierungskoalition zwischen Christdemokraten und Sozialdemokraten beschlossen, nachdem der Whistleblower Edward Snowden enthüllt hatte, dass der US-amerikanische Geheimdienst NSA mit Hilfe des BND Spionageaktivitäten in Deutschland, auch gegen verbündete Länder, durchgeführt habe.

Wie das Portal berichtet Deutsche WelleMit dem neuen Gesetz wird nun die Überwachung der BND-Aktivitäten gestärkt. Daher sollte die Arbeit des BND von einem unabhängigen Gremium überwacht werden, das aus zwei Richtern, einem Bundesanwalt und einem ständigen Beauftragten des Innenministeriums bestehen wird. Mit einem Sondergesetz solle auch die parlamentarische Kontrolle der BND-Aktivitäten gestärkt werden, heißt es STA.

Die Aufsicht über internationale Kommunikationsnetze muss nun noch vom Kanzlerkabinett genehmigt werden. Solche Entscheidungen werden sie nicht mehr wie bisher eigenständig innerhalb des BND treffen können. Das Gesetz verbietet zudem ausdrücklich Wirtschafts- und Industriespionage zum Wohle der deutschen Wirtschaft.

Darüber hinaus muss der BND jährlich in öffentlichen Präsentationen über seine Aktivitäten berichten, nicht mehr vor Publikum. Das neue Gesetz solle auch einen besseren Schutz von Whistleblowern aus den Reihen der Geheimdienste ermöglichen, fügte er hinzu Deutsche Welle.

Andererseits erhielt der BND zusätzliche Möglichkeiten, Spionagetätigkeiten bei EU-Institutionen und in anderen EU-Mitgliedstaaten durchzuführen, „sofern es sich dabei um für die deutsche Außenpolitik und Sicherheit wichtige Informationen handeln könnte“, schreibt er STA. Der BND könne auch mit ausländischen Geheimdiensten wie der NSA zusammenarbeiten, insbesondere bei der Terrorismusbekämpfung, beim Schutz deutscher Soldaten bei Einsätzen im Ausland oder bei der Informationsbeschaffung zum Schutz deutscher Staatsbürger im Ausland, fügte er hinzu. Deutsche Welle.

Bei der Verabschiedung der Reform betonte die Regierungskoalition, dass sie eine Antwort auf die Dilemmata sei, die sich aus Snowdens Enthüllungen ergaben, und modernisierte andererseits auch die Aktivitäten des BND, um die Sicherheit Deutschlands wirksamer zu gewährleisten. „Wie sonst könnte der BND uns vor Terrorismus schützen, wenn er die Gespräche von Menschen außerhalb Deutschlands nicht belauschen könnte?“ argumentierte Clemens Binninger von der CDU unter der Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Binninger war Leiter eines Sonderausschusses, den der Bundestag nach den Snowden-Enthüllungen und der Rolle des BND bei NSA-Aktivitäten eingesetzt hatte.

Die Regierungskoalition habe die Abgeordneten der Linkspartei und der Grünen nicht überzeugt und die Opposition habe gegen das neue Gesetz gestimmt, fügt er hinzu STA. Statt einer Säuberung werde der BND nun mit neuen Befugnissen ausgestattet, was zu einer Einschränkung der Rechte von Menschen außerhalb Deutschlands führen werde, warnten sie in der Debatte. Die Grünen warnten zudem davor, dass das Gesetz möglicherweise im Widerspruch zur Verfassung stünde, und deuteten indirekt an, dass auch das Bundesverfassungsgericht darüber diskutieren könnte, heißt es weiter Deutsche Welle.

Hildebrand Geissler

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