Der neue deutsche Verteidigungsminister heißt Boris Pistorius



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Pistorius, 62, werde am Donnerstag vereidigt, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. „Pistorius ist ein äußerst erfahrener Politiker, der Erfahrung in der Verwaltung hat, sich seit Jahren mit Sicherheitspolitik beschäftigt und mit seiner Kompetenz, Durchsetzungskraft und seinem großen Herzen der richtige Mann ist, um die Bundeswehr in dieser Zeit zu führen.“, sagte die Bundeskanzlerin bei der Ernennung Olaf Scholz.

Gleich zu Beginn der Amtszeit des neuen Verteidigungsministers steht eine wichtige Entscheidung an, ob Deutschland die ukrainischen Streitkräfte mit Leopard-2-Panzern beliefern soll.Wenn der neue Verteidigungsminister bekannt gegeben wird, wird dies die erste Frage sein, die entschieden werden muss,“, sagte der Bundeswirtschaftsminister heute Robert Habeck.

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Für das Amt des Verteidigungsministers hat Bundeskanzler Scholz einen im Ausland recht unbekannten Mann gewählt.

Der 62-jährige Boris Pistorius ist seit neun Jahren Innenminister der Bundesregierung in Niedersachsen.

Pistorius trat 1976 der SPD bei. Zwischen 2006 und 2013 war er Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, seit 2013 niedersächsischer Innenminister und seit 2017 auch Landtagsabgeordneter in Hannover, berichtet die Deutsche Welle.

Oft im Streit mit politischen Kollegen

Boris Pistorious ist laut Deutsche Welle ein beliebter Politiker, der als Mann der Tat gilt. Ihm werden gute Verbindungen zu den Sicherheitsbehörden nachgesagt, doch mit seinen Kollegen aus den Reihen der konservativen CDU und CSU gerät er immer wieder in Streit.

Auch innerhalb der SPD geht er Streitigkeiten nicht aus dem Weg. Als Parteichefin Saskia Esken im Sommer 2020 von „latentem Rassismus“ in den Reihen der Sicherheitskräfte sprach, widersprach er ihr scharf und wies ihre Aussagen als falsch zurück. Als Innenminister leitete er den Umbau der Polizei in Niedersachsen und rekrutierte viele junge Polizisten.

Pistorius leistete seinen Militärdienst zwischen 1980 und 1981 ab, und dies ist auch seine einzige militärische Erfahrung.

Christine Lambrecht ist nach Kritik zurückgetreten

Die ehemalige Ministerin Christine Lambrecht ist nach zahlreichen Kritikpunkten wegen angeblicher Unprofessionalität und Langsamkeit bei der Umsetzung von Maßnahmen von ihrem Amt zurückgetreten.

Scholz bezeichnete im vergangenen Jahr den Ausbruch des Ukraine-Krieges als Wendepunkt für Deutschland und kündigte vor diesem Hintergrund ein umfangreiches Reinvestitionsprogramm in die Armee in Höhe von hundert Milliarden Euro an. Diese Pläne muss Pistorius nun umsetzen.

Eine zerbrochene Beziehung zwischen den Geschlechtern

Mit seiner Ernennung wurde die Balance zwischen den Geschlechtern in der Regierung, die der Kanzler zu Beginn seiner Amtszeit vehement verteidigt hatte, gestört. Damals sagte er, dass Männer und Frauen die Hälfte der Gesellschaft ausmachen, also sollten sie auch die halbe Macht haben. Wenn Scholz die Gleichstellung der Geschlechter in der Regierung aufrechterhalten will, sind neue Änderungen erforderlich.

Helfried Kraus

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