Die deutsche Autoproduktion hat sich in den vergangenen vier Jahren halbiert



So wenige Fahrzeuge wie in diesem Jahr hat Deutschland seit fast einem halben Jahrhundert nicht mehr produziert. Foto: MMC RTV SLO/David Šavli

Das Hauptproblem für Autos mit geringerer Produktion ist der Mangel an Halbleitern, der die Produktion stark beeinträchtigt. Die Hersteller stellten die Produktion einiger Modelle ein, die weniger rentabel sind, und verlagerten die Produktion auf Modelle, die mehr Gewinn bringen. Heute warten Kunden sogar ein Jahr auf Neuwagen.

Deutsche Fabriken bekamen die Halbleiterknappheit stärker zu spüren als anderswo auf der Welt. Oft mussten sie die Produktion einstellen. Laut einer Studie werden in diesem Jahr nur 2,85 Millionen Autos in Deutschland vom Band rollen Center für Automobilforschung (CAR). Laut Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer werden rund 50 Prozent weniger Autos produziert als 2017 und weniger als 1974, als die Autoindustrie mit der Ölkrise zu kämpfen hatte.


Beschäftigte in deutschen Fabriken mussten in diesem Jahr oft Zwangsurlaub nehmen.  Foto: EPA
Beschäftigte in deutschen Fabriken mussten in diesem Jahr oft Zwangsurlaub nehmen. Foto: EPA

Eine größere Krise in Deutschland als in Asien oder den USA

Fabriken in Deutschland waren der Studie zufolge überproportional von der Halbleiterkrise betroffen. In großen Produktionsstätten in den USA, China, Japan, Südkorea und Mexiko fielen die Produktionsrückgänge deutlich geringer aus. In Indien ist die Autoproduktion 2021 sogar gestiegen.

Dudenhöffer sieht in den produzierten Autozahlen ein deutliches Warnsignal für Defizite an den deutschen Autostandorten. „In Krisenzeiten ist der Standort der Fahrzeugproduktion sehr wichtig“, sagte der Autoexperte. Neben den hohen Preisen und der Kostenstruktur des Stroms spielte auch die soziale Absicherung der Mitarbeiter durch Vergünstigungen bei Kurzarbeit eine große Rolle.

Die Muttergesellschaft von Opel Stellantis beispielsweise die Hilfe in Anspruch genommen und die Arbeitszeit der Arbeiter reduziert.

Christoph Winter

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