Winterchaos: München von der Welt abgeschnitten, Flugzeuge stecken unter Schnee fest (FOTO & VIDEO)

Ein heftiger Schneesturm hat in der Nacht zum Freitag Teile Deutschlands erfasst und den Verkehr völlig lahmgelegt. Über Nacht verdichtete sich die Schneedecke im Süden des Landes um einen halben Meter. Alle heutigen Flüge, mehr als 700, wurden am Flughafen München gestrichen. Auch in Tschechien, Österreich und der Schweiz sorgte starker Schneefall für Probleme.

Der Dezember begann im Süden Deutschlands völlig winterlich, da es über Nacht stark schneite.

In Bayern fielen 30 bis 50 Zentimeter Schnee, am meisten in der Nähe von Stuttgart und München. Am Bodensee waren es 30 Zentimeter, in Sachsen irgendwo bis zu 10 Zentimeter. Im Laufe des Tages werde der Schneefall voraussichtlich bis in den Norden des Landes übergreifen, schreibt die Deutsche Welle (DW).

Obwohl die Szenen aus dem Süden und Südosten Deutschlands sagenhaft sind, machte der Schnee vielen Menschen einen Strich durch die Rechnung, da er den Land- und Flugverkehr völlig lahmlegte. Bereits am Freitag wurden rund 160 Flüge am Münchner Flughafen wegen starken Schneefalls gestrichen, heute fast alle.

Zunächst ging man davon aus, dass der Flughafen nur bis Mittag geschlossen bleiben müsste, dann wurde die Schließung auf den ganzen Tag ausgedehnt. Alle 760 Flüge wurden gestrichen, berichtet die DW. Passagiere werden dringend gebeten, überhaupt nicht zu reisen und sich vor dem Abflug am Sonntag bei ihrer Fluggesellschaft über den Status ihres Fluges zu informieren.

Laut dpa betonte der Sprecher der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa, dass die Einstellung des Flugverkehrs in München auch andere Flughäfen betreffen werde. Erhebliche Einschränkungen gelten beispielsweise auch am verkehrsreichsten Flughafen Deutschlands in Frankfurt.

Der Landeswetterdienst (DWD) prognostiziert, dass es in Bayern bis zum Abend schneien wird, die dicke Schneedecke wird sich dadurch verstärken, deutsche Meteorologen sagen weitere 40 Zentimeter Neuschnee voraus. Da der Großteil davon in den nächsten 12 Stunden fallen wird, hat der DWD eine Unwetterwarnung herausgegeben.

„In einigen Regionen könnte es mehr Schnee fallen als in den Vorjahren. Das wird schwierig, weil wir eine so dicke Schneedecke nicht mehr gewohnt sind“, sagte der Meteorologe Alban Burster.

Auch Straßen und Schienen sind lahmgelegt

Auch im Umland von München hat der Schnee den Straßenverkehr komplett zum Erliegen gebracht. Die meisten Busse und Straßenbahnen verkehrten am Freitag gegen Abend nicht mehr, da die Pflüger dem starken Schneefall nicht mehr gewachsen waren. Die Straßen bleiben auch heute noch leer, der öffentliche Verkehr in der Stadt und ihrem Umland ist komplett eingestellt, berichtet die deutsche Bild. Der Deutsche Wetterdienst warnt, dass viele Straßen rutschig seien und die Bedingungen durch die Kälte noch verschärft würden. Da die Temperaturen rund um die Alpen und in Bayern heute nicht über den Gefrierpunkt steigen, besteht Eisgefahr.

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Schlechtes Wetter in Bayern behindert auch den Bahnverkehr. Der Münchner Hauptbahnhof stand praktisch still, Tausende Passagiere standen im Stau, berichtet die dpa. Regional- und Intercity-Verbindungen wurden vorübergehend eingestellt, in einigen Zügen in München und Ulm mussten Fahrgäste in den Zügen übernachten.

Aufgrund des starken Schneefalls wurden gestern zunächst in Bayern zunächst die durch die Wälder führenden Verbindungen unterbrochen, danach folgten die anderen Linien. „Ersatzbusverbindungen können nicht gewährleistet werden, da der starke Schneefall auch den Verkehr auf den Straßen einschränkt“, teilte die Deutsche Bahn mit.

Auch in Österreich kommt es aufgrund eines Schneesturms zu Verspätungen der Züge, teilte die Slowenische Bahn mit.

Deutsche Bahn, Schnee
Profimedia

Die Behörden meldeten am Freitag Dutzende nächtliche Verkehrsunfälle auf glatten Straßen in Süddeutschland. Darunter war auch ein Massenunfall auf der Autobahn, bei dem Menschen verletzt wurden, vier davon schwer. Im Landkreis Esslingen geriet am Samstagabend ein Bus über den Bürgersteig und prallte gegen ein nahegelegenes Haus, wobei Sachschaden entstand. Bei Mindelheim in Bayern kam eine Arbeitsmaschine von der Straße ab und überschlug sich. Eine Person wurde verletzt, zwei weitere Fahrzeuge waren ebenfalls beteiligt.

Am Samstagabend sind vor Röttingen zwei Autos frontal zusammengestoßen. Ein Mensch ist gestorben, der andere kämpft um sein Leben. Die Münchner Polizei rät Bürgern, nicht Auto zu fahren.

Auch in Tschechien, Österreich und der Schweiz schneit es stark

Aufgrund der starken Schneefälle kam es laut dpa auch im Süden Tschechiens zu Problemen im Straßen- und Schienenverkehr sowie bei der Stromversorgung. In Österreich ist die Situation ähnlich.

In der an Bayern grenzenden Tschechischen Republik wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, nachdem über Nacht 75 Zentimeter Neuschnee gefallen waren. Mehr als 15.000 Haushalte in der Tschechischen Republik blieben ohne Strom, da der gefallene Schnee die Stromleitungen beschädigte. Nach Angaben der österreichischen Presseagentur APA ist in einigen Teilen Österreichs auch der Strom ausgefallen.

Auch in der Schweiz fiel viel Schnee, wo Berggebiete vor Lawinen gewarnt werden.

Auch in Kroatien, wo bis zu 30 Zentimeter Schnee fallen könnten, und in Großbritannien werden heute starke Schneeverhältnisse vorhergesagt. Den Prognosen des britischen Wetterdienstes zufolge wird es im Norden und Süden der Insel am schlimmsten sein.

Rebekka Albrecht

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