Angela Merkel am Ort der Überschwemmung: „Es ist erschreckend.“ Sogar eine Stadt in Österreich steht unter Wasser.



Bundeskanzlerin Angela Merkel am Ort der Zerstörung in Rheinland-Pfalz. Foto: EPA

Deutscher Kanzler Angela Merkel erlebte die Folgen der sintflutartigen Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz, wo die Ahr über die Ufer trat und im Dorf Schuld Verwüstungen hinterließ. „Das sind völlig surreale Situationen, ich würde sagen, dass es in der deutschen Sprache fast keine Worte gibt, die die geschehene Zerstörung beschreiben könnten„, sagte die Kanzlerin den Bewohnern der Kleinstadt Adenau im Kreis Ahrweiler. Sie beschrieb die Situation dort als „schrecklich“ und versprach ihnen: „Wir stehen Ihnen zur Seite.“

Sie versprach den Betroffenen, dass der Bund gemeinsam mit den Ländern die Folgen bewältigen und den Wiederaufbau angehen werde. Das kurzfristige Hilfsprogramm wird am Mittwoch gestartet.

Die meisten Opfer werden mit bis zu 110 aus dem Raum Ahrweiler gemeldet. Der Ausnahmezustand wurde in Bayern oder im Berchtesgadener Raum ausgerufen, wo mindestens ein Todesfall gemeldet wurde, berichtet das Portal der Deutschen Welle.

Merkel zeigte sich zufrieden über die Solidarität in der betroffenen Region, warnte jedoch, dass die Folgen nicht sofort beseitigt werden könnten. Gleichzeitig plädierte die Kanzlerin dafür, den Kampf gegen den Klimawandel zu verstärken. „Hier sehen wir, wie heftig die Natur reagieren kann,„, sagte sie und betonte, dass der Kampf gegen den Klimawandel beschleunigt werden müsse.

Bereits am Samstag besuchte der Bundespräsident die Gegend Frank-Walter Steinmeier. Er dankte allen, die bei der Rettung helfen.

Heute gedachte er auch mit einem Gebet den Opfern der Flutkatastrophe Papst Franziskus.

Entschuldigung an Laschet für unangemessenes Lachen

Der Vorsitzende der regierenden Christlich-Demokratischen Union (CDU) war in den Vorfall verwickelt. Armin LaschetWer könnte der neue Kanzler werden und ist auch Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, wo bis Samstag 46 Todesfälle bestätigt wurden.

Während einer Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an die vom Hochwasser betroffenen Anwohner war im Hintergrund ein fröhlicher Laschet zu sehen, der lachte.


Autos und Lastwagen auf der Autobahn Erftstadt in Deutschland, die völlig überflutet ist.  Foto: EPA
Autos und Lastwagen auf der Autobahn Erftstadt in Deutschland, die völlig überflutet ist. Foto: EPA

183 Tote bei Überschwemmungen in Westeuropa

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Das Wasser brach die Böschungen in den Niederlanden, Deutschland und Belgien nieder und forderte mehr als 125 Tote

Auch aus dem Osten Deutschlands, aus der Sächsischen Schweiz, werden Überschwemmungen gemeldet. Es ist ein hügeliges Gebiet entlang der Elbe in der Nähe von Dresden.

Letzte Woche waren neben Deutschland und Belgien auch die Niederlande und Luxemburg von den Überschwemmungen betroffen, von dort wurden jedoch keine Opfer gemeldet. Die Gesamtzahl der Opfer in Westeuropa beträgt 183.

Ausnahmezustand in Bayern

Dramatische Zustände herrschen auch im deutschen Bundesland Bayern, wo der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Am stärksten betroffen sind Berchtesgaden und Bischofswiesen.

Einige Häuser mussten evakuiert werden, da ihnen Erdrutsche drohten, und die Menschen wurden gebeten, die Keller nicht zu betreten.
Wir bekommen ständig Hilferufe„, sagte ein Vertreter der Polizei in Rosenheim. Auch mehrere Straßen seien gesperrt.

In Deutschland und Belgien starben mehr als 180 Menschen

Überschwemmungen erfassten auch Österreich

Überschwemmungen werden auch aus Österreich gemeldet, wo sich der Kothbach in Hallein in einen Wildbach verwandelte und die Stadt überschwemmte. Die Lage in der Stadt sei dramatisch, teilte die Polizei mit, es gebe jedoch keine Berichte über Verletzte. Die Aufnahmen zeigen, wie Autos von strömendem Wasser mitgerissen werden.

Auch aus dem österreichischen Bundesland Tirol wurden Probleme aufgrund des Regens gemeldet. In Kufstein forderten die Behörden die Menschen auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zurückzuziehen.

Die Lage in der Stadt bleibt auch heute noch angespannt, die Feuerwehr versucht, den tiefer gelegenen Teil der Stadt vor neuen Überschwemmungen zu schützen. Nach Angaben der Behörden wird der Schaden in Hallein in Millionenhöhe liegen, da mehrere Gebäude und Teile der Infrastruktur stark beschädigt sind.

Auch aus dem österreichischen Bundesland Tirol wurden Probleme aufgrund des Regens gemeldet. In Kufstein forderten die Behörden die Menschen auf, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zurückzuziehen.

Sie befürchten auch ein Überschwemmen der Salzach in Salzburg, wo mit der Errichtung mobiler Hochwassersperren begonnen wurde.

Die Feuerwehrleute in Wien hatten viel zu tun, da sie Keller bewässerten.

27 Tote in Belgien

Die katastrophale Situation wird auch aus Belgien gemeldet, wo 27 Menschen als tot bestätigt wurden, die Behörden warnen jedoch, dass es noch mehr Opfer geben könnte. Der belgische Premierminister besuchte am Samstag die betroffenen Gebiete Alexander de CrooEr wurde von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und dem EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, begleitet.

In Italien steigen die Flüsse

Auch aus Nord- und Süditalien werden steigende Flüsse und Überschwemmungen gemeldet. Die Regenfälle sorgten auf Sizilien und im Norden des Landes in Südtirol für Probleme.

Auf Sizilien ereignete sich das Schlimmste in der Gegend von Palermo, wo die Feuerwehr wegen überfluteter Räumlichkeiten vielfach eingreifen musste.

In Südtirol fielen in den letzten 24 Stunden 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Flüsse steigen, aber vorerst ist die Situation unter Kontrolle.

Europa in Hochwasserwarnung
180 Tote bei Überschwemmungen in Deutschland und Belgien

Christoph Winter

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