Die Zahl der Igel in Westeuropa geht aufgrund des Lebensraumverlusts zurück

Umweltschützer berichten von einem drastischen Rückgang der Population einheimischer Igel in Westeuropa und warnen davor, dass es eine große Herausforderung sein wird, diese Säugetierart vor dem Aussterben zu bewahren. Ein französisches Tierheim nannte Igel „die Eisbären unserer Gärten“ und betonte die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Fähigkeit, Nahrung zu finden.


Umweltschützer berichten von einem drastischen Rückgang der Population einheimischer Igel in Westeuropa und warnen davor, dass es eine große Herausforderung sein wird, sie vor dem Aussterben zu bewahren. Foto: Lovrenc Lipej


HAMBURG, WUPPERTAL
> Im Februar 2021 berichtete eine britische Naturschutzgruppe, dass die Igelpopulation auf dem Land in den letzten zwei Jahrzehnten jährlich um durchschnittlich 8,3 Prozent zurückgegangen sei, wodurch Igel laut einem Deutschen auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gesetzt wurden Online-Portal Deutsche Welle.

Für den Rückgang der Igelzahl gibt es mehrere Gründe. Carsten Schillerder die deutsche Naturschutzgruppe Pro Igel leitet, zählt die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume zu den Hauptursachen, vor allem durch die Ausbreitung von Monokulturen, Urbanisierung und den Einsatz von Insektiziden.

„Angesichts der Zerstörung natürlicher Lebensräume durch menschliche Aktivitäten, einschließlich der Bodenversiegelung, erwarten wir, dass die Igelpopulation innerhalb von zehn Jahren um bis zu 50 Prozent zurückgehen wird“, warnt Schiller.

Bodenversiegelung bedeutet, dass der poröse Boden beispielsweise durch Einbetonieren versiegelt wird, was vielen Tierarten den Zugang zu Nahrung im Boden verwehrt. Trockenheit schädige auch den Boden, indem er ihn verhärtee, wodurch sich die Insekten, von denen sich Igel ernähren, tiefer in den Boden zurückziehen, sagte der Gründer des deutschen gemeinnützigen Netzwerks Igel. Monika Thomas. Auch der Einsatz von Pestiziden ist ein großes Problem.

Die einheimische europäische Art Erinaceus europaeus, auch bekannt als Westeuropäischer oder gemeiner Igel, lebt seit fast 60 Millionen Jahren auf der Erde und ist damit eines der ältesten lebenden Säugetiere. Bei Futterknappheit wandern Igel von einem Gebiet zum anderen und können in einer Nacht bis zu acht Kilometer zurücklegen. Sie sind jedoch noch weiteren Gefahren ausgesetzt, wie Verkehr, Hunden und menschlicher Nahrung, die ihnen in großen Mengen auch schaden können.

Umweltschützer weisen auch auf den Mangel an statistischen Daten zu einheimischen Wildtieren hin, was es schwierig macht, die Bewegung der Anzahl von Igeln in einem bestimmten Gebiet zu überwachen, ihre Bedrohung einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zu ihrem Schutz zu ergreifen.


Hildebrand Geissler

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