Ein chinesisches Unternehmen beteiligt sich am Hamburger Hafen



Ein Frachtschiff der chinesischen Firma Cosco im Hamburger Hafen Tollerort. Foto: Reuters

Laut der Kompromissvereinbarung kann der chinesische Logistikriese Cosco eine Minderheitsbeteiligung von 24,9 Prozent an einem der drei Containerterminals erwerben, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Inoffizielle Quellen teilten Reuters mit, dass Chinas größtes Trockenfrachtunternehmen das Angebot angenommen habe.

Cosco bot zunächst 35 % der Anteile an und sorgte damit für Aufsehen in der deutschen Regierungskoalition. Gemäß der Kompromissvereinbarung wird Coscos Anteil weniger als 25 Prozent betragen, sodass Cosco keinen wesentlichen Einfluss auf die Verwaltung des Terminals nehmen kann.

Der Grund für den Widerstand gegen eine stärkere Eigentümerpräsenz im Hafen sei die Bedrohung der nationalen Sicherheit, erklärte das Wirtschaftsministerium.

Die Anteile an einem der drei Containerterminals kaufen die Chinesen vom Logistikunternehmen Hamburger Hafen und Logistik (HHLA), dem die genannten Terminals im Hamburger Hafen Tollerort, einem der größten Europas, gehören.


Die HHLA besitzt drei Containerterminals im Hafen von Tollerort.  Das CCT-Terminal, an dem sie eine Beteiligung verkauft haben, verfügt laut der Website von Ship Technology über vier Liegeplätze, 14 Kräne und einen fünfgleisigen Bahnhof.  Foto: Reuters
Die HHLA besitzt drei Containerterminals im Hafen von Tollerort. Das CCT-Terminal, an dem sie eine Beteiligung verkauft haben, verfügt laut der Website von Ship Technology über vier Liegeplätze, 14 Kräne und einen fünfgleisigen Bahnhof. Foto: Reuters

Habeck warnte vor China bei kritischer Infrastruktur

Coscos größerer Eintritt in Tollerort wurde von mehreren deutschen Bundesministern, darunter Wirtschafts-, Verteidigungs- und Außenminister, abgelehnt. Gegner des Kaufs verwiesen auf die starke Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und warnten vor einem ähnlichen Szenario.

Wirtschaftsminister Robert Habeck warnte davor, dass Deutschland chinesische Investitionen in kritische Infrastrukturen vermeiden sollte.

Scholz geht nach China

Befürworter des Deals argumentieren, dass der chinesische Besitz mit konkurrierenden Häfen mithalten wird, die um die Lieferung chinesischer Exporte konkurrieren, von denen einige auch Cosco gehören.

Deutscher Kanzler Olaf ScholzDer frühere Hamburger Bürgermeister war stets für den Verkauf. Auch wenn in Europa die Besorgnis über die wirtschaftliche Abhängigkeit von China wächst, bekräftigt Scholz, dass Deutschland starke Geschäftsbeziehungen mit dem Land aufrechterhalten muss.

Im November wird er als erster Regierungschef der Europäischen Union in den letzten drei Jahren China besuchen. Gleichzeitig wird er der erste ausländische Führer sein, der China nach der dritten Amtszeit des Obersten Führers in Folge besucht An Xi Jinping.


Cosco ist eine der größten Reedereien in China und der Welt.  Foto: Reuters
Cosco ist eine der größten Reedereien in China und der Welt. Foto: Reuters

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