Extremisten in Deutschland planten, den Gesundheitsminister zu entführen und die Regierung zu stürzen

STA
24. Januar 2023 7:59 Uhr

| Aktualisiert: 8:02 / 24.1.2023

Die deutsche Staatsanwaltschaft hat vier Männer und eine Frau der Gründung einer Terrorgruppe und der Verschwörung zum Sturz der Regierung sowie der Verschwörung zur Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angeklagt, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Montag mit. Die meisten von ihnen sitzen seit vergangenem Frühjahr in Untersuchungshaft, berichten ausländische Presseagenturen.

Die Anklage gegen die fünf sei am 16. Januar erhoben worden und beziehe sich auf die Bildung einer inländischen Terrorgruppe, die Vorbereitung des Landesverrats und den Verstoß gegen das Waffengesetz, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

Laut Staatsanwaltschaft wurde die Gruppe spätestens im Januar vergangenen Jahres mit dem Ziel gegründet, mit Gewalt eine bürgerkriegsähnliche Situation in Deutschland auszulösen und damit den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen. Ihr Ziel sei die Wiederherstellung eines autoritären Systems nach dem Vorbild des ehemaligen Deutschen Reiches.

Die vier Männer, die den Anschlag geplant hatten, wurden am 13. April vergangenen Jahres an verschiedenen Orten in Deutschland festgenommen. Mitte Oktober vergangenen Jahres ordnete die Staatsanwaltschaft die Festnahme eines pensionierten Lehrers in Sachsen an, dem eine Vorgesetztenstellung in der Gruppe nachgesagt wurde.

Bei der landesweiten Durchsuchung wurden eine Reihe von Schusswaffen und Munition, Bargeld, Goldbarren, Silbermünzen und Devisen beschlagnahmt.

Die Ideologie der Gruppe, die auf der Überzeugung beruht, dass der moderne deutsche Staat nicht legitim sei, wurde laut Anklage von der als Elisabeth R. identifizierten Angeklagten geprägt. Die Überzeugungen der Angeklagten decken sich mit rechtsextremen Ansichten Bewegung Reichsbürger, die deutsche demokratische Institutionen ablehnt und zunehmend Anhänger findet.

Der Plan der Gruppe sah einen längeren landesweiten Blackout vor, indem sie wichtige Kraftwerke beschädigte oder zerstörte, dann Lauterbach entführte und, wenn nötig, seine Leibwächter tötete. Eine Sonderversammlung werde dann in Berlin einberufen, um die Regierung öffentlich zu stürzen und einen neuen Führer zu ernennen, sagte die Staatsanwaltschaft.

Einer der Angeklagten, Sven B., soll die Entführung von Lauterbach geleitet haben, während Thomas O. im Rahmen von Plänen zur Auslösung von Stromausfällen Gebiete vermessen und Karten der elektrischen Infrastruktur beschafft haben soll, so die Staatsanwaltschaft. Die beiden Männer versuchten auch, Sprengstoff zu beschaffen, und Thomas O. wurde bei der Entwendung von Gewehren, Pistolen und Munition festgenommen.

Elisabeth R. und drei weitere Personen sollen für die Anwerbung potenzieller Mitglieder zuständig sein. „Sie hat auf einer schnellen Umsetzung des Plans bestanden und immer wieder konkrete Termine genannt“, so die Staatsanwaltschaft.

Im Dezember deckten sie eine weitere rechtsextreme Gruppe auf, die den Sturz der Regierung plante. Die Behörden haben diese Gruppe nicht mit der Gruppe in Verbindung gebracht, die die Entführung von Lauterbach plante.

Hildebrand Geissler

"Leser. Student. Popkultur-Experte. Subtil charmanter Introvertierter. Twitter-Geek. Social-Media-Guru."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert