Deutsche Piloten streikten in den letzten Monaten mehrmals, doch dieses Mal konnte vor der wichtigen Ferienzeit eine Einigung erzielt werden. Die Vereinbarung sieht vor, dass die Gewerkschaft und das Ryanair-Management bis März nächsten Jahres einen Tarifvertrag unterzeichnen. Bis dahin verzichtet die Gewerkschaft auf Streiks und andere Formen des Arbeitskampfes.

Durch den Tarifvertrag wird das Grundgehalt der Piloten erhöht, wodurch sie unabhängiger vom variablen Gehaltsanteil werden. Junge Co-Piloten können mit einer Verdoppelung ihres Festgehalts auf 50.000 Euro pro Jahr rechnen. Erfahrene Piloten verdienen ohne Prämien rund 100.000 Euro im Jahr, das sind 33 Prozent mehr als bisher. Auch insgesamt wird erwartet, dass die Einnahmen der Piloten leicht steigen, wobei die Zahlen in diesem Teil noch nicht endgültig sind. Alle deutschen Piloten erhalten zudem deutsche Arbeitsverträge, viele werden nun nach irischem Recht beschäftigt. Dazu gehört auch die Berechnung der Steuern nach deutschem Recht.

Etwas mehr als 400 deutsche Ryanair-Piloten streikten vor knapp einem Jahr erstmals und legten in diesem Jahr noch drei weitere Male ihre Arbeit nieder. In Deutschland verhandelte Ryanair auch mit dem von der Gewerkschaft Verdi vertretenen Kabinenpersonal. In diesem Teil hat Ryanair bereits im November eine Einigung mit den Arbeitnehmern erzielt, die unter anderem zu einer Lohnerhöhung führen wird.

Erst vor einem Jahr begann Ryanair erstmals, Gewerkschaften als Dialogpartner anzuerkennen. Schon damals wollte er Streiks während der Ferienzeit vermeiden.

Ryanair ist die größte Billigfluggesellschaft Europas. Mehr als 215 Flughäfen in 37 Ländern sind mit der Boeing 737 verbunden. Das Unternehmen beschäftigt rund 14.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017/2018 einen Umsatz von 7,15 Milliarden Euro und einen Gewinn von 1,45 Milliarden Euro.