Die Bundesregierung schlägt vor, den Mindestlohn anzuheben

Die Bundesregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz schlägt vor, den Mindestlohn in Deutschland auf 12 Euro pro Stunde anzuheben. Wenn der Plan vom Parlament unterstützt wird, tritt der neue Mindestlohn am 1. Oktober in Kraft, berichtet die deutsche Presseagentur dpa.

Die Anhebung des Mindestlohns war eines der zentralen Wahlversprechen von Scholz. Im Falle einer Bestätigung erhalten rund 6,2 Millionen Menschen die höhere Zahlung.

Die Bundesregierung hält den Schritt für notwendig und werde die Kaufkraft der Deutschen stärken. Derzeit liegt der Mindestlohn im Land bei 9,82 Euro pro Stunde, am 1. Juli steigt er auf 10,45 Euro.

Er begründet den Gesetzentwurf zur Erhöhung des Mindestlohns auch mit den höheren Kosten für den täglichen Bedarf und den Wohnkosten.

Präsident des Arbeitgeberverbandes Rainer Dulger wirft der Politik vor, ihr Versprechen gebrochen zu haben, den Mindestlohn durch eine Sonderkommission mit Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften festlegen zu lassen. Ihm zufolge erschwere der einseitige Schritt der Regierung die vertrauensvolle Zusammenarbeit erheblich. Er fordert die Politik auf, sich mit den Arbeitgebervertretern an den Verhandlungstisch zu setzen.

Im Verhältnis zu den Gewerkschaften sind sie der Ansicht, dass der Mindestlohn kein menschenwürdiges Leben mehr ermögliche

Unterdessen weist der DGB die Kritik der Arbeitgeber zurück und betont, dass der aktuelle Mindestlohn kein menschenwürdiges Leben ermögliche. Laut dem ersten Mann des DGB, Stefan Körzell, ist die Erhöhung des Mindestlohns eine Frage der Arbeitsbewertung. Gleichzeitig würde ein solcher Schritt die Kaufkraft um rund 4,8 Milliarden Euro stärken, sagt er.

Andernfalls überträgt der Gesetzentwurf künftige Entscheidungen über den Mindestlohn der Mindestlohnkommission. Die nächste Entscheidung über die mögliche Anpassung soll bis zum 30. Juni 2023 fallen, die Umsetzung der Anpassung würde zum 1. Januar 2024 erfolgen.

EU-Länder mit dem höchsten Mindestlohn

Deutschland gehört zu den EU-Ländern mit einem der höchsten Mindestlöhne. Der aktuelle Mindestlohn von 9,82 Euro pro Stunde bei Vollzeitbeschäftigung beträgt 1.621 Euro brutto pro Monat. Luxemburg (2.257 Euro), Irland (1.775 Euro), die Niederlande (1.725 Euro) und Belgien (1.658 Euro) haben einen höheren Mindestlohn.

Swanhilde Arbeit

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