Die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) belegte erstmals den Spitzenplatz

Die Unterstützung für die Partei wächst seit langem im ganzen Land

Robert Sesselmann erhielt im zweiten Wahlgang, in dem er als Favorit galt, 52,8 Prozent der Stimmen
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Die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat am Sonntag ihren ersten Führungsposten gewonnen, nachdem ihr Kandidat Robert Sesselmann die Wahl zum Kreisvorsitzenden im südthüringischen Sonneberg gewonnen hatte. Die Unterstützung für die Partei wächst seit langem im ganzen Land, berichtet die deutsche Nachrichtenagentur dpa.

Der 50-jährige Sesselmann erhielt im zweiten Wahlgang, in dem er als Favorit galt, 52,8 Prozent der Stimmen. Der amtierende Kreisvorsitzende Jürgen Köpper, Mitglied der Mitte-Rechts-Christdemokraten (CDU), erreichte trotz der Unterstützung aller großen Parteien aus dem gesamten politischen Spektrum (SPD, Grüne, FDP, Linke) 47,2 Prozent der Stimmen.

Der Thüringer Parteichef Björn Höcke begrüßte das Ergebnis und sagte, es sei ein Auftakt für weitere Siege der AfD auf Kommunal- und Landesebene. „Dann bereiten wir uns auf die Regionalwahlen im Osten vor, bei denen wir wirklich ein politisches Erdbeben auslösen können“, betonte er.

Die rechtsextreme AfD, die 2013 auf der Grundlage ihrer europaskeptischen Agenda gegründet wurde, gewann ihre erste Spitzenposition. Zuvor verzeichnete sie 2017 einen großen Erfolg bei der Bundestagswahl und wurde zur größten Oppositionspartei im Bundestag.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) nannte das Ergebnis eine Warnung an alle demokratischen Kräfte, auch der Mitteldeutsche Judenrat und das Internationale Auschwitz-Komitee zeigten sich laut dpa schockiert.

Die rechtsextreme AfD, die 2013 auf der Grundlage ihrer europaskeptischen Agenda gegründet wurde, gewann ihre erste Spitzenposition. Zuvor verzeichnete sie 2017 einen großen Erfolg bei der Bundestagswahl und wurde zur größten Oppositionspartei im Bundestag.

Bei der nächsten Bundestagswahl 2021 sank ihr Zuspruch, doch in den letzten Monaten begann sie wieder zu gewinnen. Laut jüngsten Meinungsumfragen liegt sie mit rund 19 Prozent Zustimmung gleichauf mit der SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz, liegt aber immer noch weit hinter der CDU (29 Prozent).

Besonders stark ist die Unterstützung für die AfD in den neuen Bundesländern, darunter auch Thüringen. Kürzlich bezeichnete der Bundesnachrichtendienst (BfV) in seinem Jahresbericht die AfD als extremistisch, warnte jedoch, dass nicht alle Mitglieder der AfD als Extremisten gelten könnten. Nach ihrer Schätzung sind es etwas mehr als 10.000 Mitglieder der Partei und ihres Jugendflügels Mladá alternativa.

Neben Europaskepsis zeichnen sich für die AfD auch Nationalismus, Geschichtsrevisionismus, Widerstand gegen Einwanderung, den Islam, die gleichgeschlechtliche Ehe und die LGBTQ-Gemeinschaft im Allgemeinen sowie die Leugnung der Auswirkungen des Klimawandels aus.

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Almeric Warner

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